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Re: Bestmögliches Zusammenspiel PixInsight <-> THELI

BeitragVerfasst: Sonntag 3. März 2013, 19:34
von ruediger
MasterBias = integrate( bias )
MasterDark = integrate( dark - MasterBIas )
Calibrated LIght = ( light - MasterBias - k * MasterDark ) * ( mean( MasterFlat ) / MasterFlat )


Das erklaert das hoehere Rauschen in PI. Du brauchst von den darks das masterbias nicht abziehen, da es implizit schon enthalten ist.
Damit bringst du nur zusaetzliches Rauschen ein.

Entsprechend beim "calibrated light".

mischa

Re: Bestmögliches Zusammenspiel PixInsight <-> THELI

BeitragVerfasst: Sonntag 3. März 2013, 23:24
von frasax
Hallo,

schön schön gefällt mir sehr:-)

@Mischa: Habe auf der CEDIC mit Fabian Neyer drüber gesprochen wie es mit der Darkskalierung ausschaut. Ich mache immer für alles passende Darks weil es mir nicht viel Mühe bereitet. Er hingegen skaliert seine Darks immer. Wobei er sehr lange Integrationszeiten (30min) bei seinen Darks hat und dann runter skaliert. Er meint ich solle mir die Mühe sparen und es auch so machen. Ich habe aber nicht drüber nachgedacht das ich bei der Geschichte wieder Rauschen ins Dark einfüge, oder sehe ich das falsch? Wenn es so wäre würde ich bei meiner Methode bleiben. Wenn nicht wie skaliert man eigentlich die Darks in Theli?

PS: der letzte beitrag wird angezeigt als von Ruediger geschrieben aber mit Mischa unterschrieben? Ich glaube das hatten wir schonmal oder? Ist das ein Bug in der Software?

CS Frank

Re: Bestmögliches Zusammenspiel PixInsight <-> THELI

BeitragVerfasst: Montag 4. März 2013, 09:17
von ruediger
Das erklaert das hoehere Rauschen in PI. Du brauchst von den darks das masterbias nicht abziehen, da es implizit schon enthalten ist.

Die sehr kleine Standardabweichung des MasterBias kann nicht alleine das unterschiedliche Restrauschen erklären. Ich habe beide Kalibrierungsvarianten früher in PI verglichen und messbare Unterschiede (irgendwo in den Nachkommastellen) erhalten, aber nie so große Unterschiede wie hier. Wenn man "dark optimization" verwenden möchte, kommt man sowieso nicht umhin, das Bias-Signal vom Dark abzutrennen. Dann wiederum kann man eine Dark LIbrary z.B. nur aus 3min Aufnahmen erstellen und diese auch für 15min Lights verwenden; der Dunkelstrom wächst linear mit der Zeit.

Bei gut geditherten DSLR-Aufnahmen ist es eine Überlegung wert, ganz auf Darks zu verzichten. Bei gekühlten CCD wiederum, die bei immer gleichen Temperaturen betrieben werden, könnte man umgekehrt auf Bias verzichten und nur Darks verwenden.

Vielleicht spielt folgendes mit ein:
Bei Canon DSLR wird der Dunkelstrom intern gemessen und abgezogen, d.h. der Mittelwert von einem Bias und Dark ist fast identisch. Subtrahiert man nun in der PI-Welt das MasterBias vom Dark, so kappt man den linken Bereich des Histogramms, da PI intern alles auf [0,1] mappt; negative Werte gehen dort gerne mal verloren ;) Nutzsignal, das mit einer geringeren Rate als der Dunkelstrom auf den Sensor trifft, könnte so vollständig verloren gehen. Zu dieser Vermutung hatte ich aber auch schon einmal einen Testcase aufgesetzt (ohne Erkenntnisgewinn) und im PI-Forum andiskutiert.

Selbst wenn das Restrauschen in PI geringer wäre als in Theli, würde ich alleine schon der besseren Sterndarstellung umsteigen, mindestens bei kurzen Brennweiten.

Grüße
Rüdiger

Re: Bestmögliches Zusammenspiel PixInsight <-> THELI

BeitragVerfasst: Montag 4. März 2013, 14:55
von mischa
Frank,

frasax hat geschrieben:@Mischa: Habe auf der CEDIC mit Fabian Neyer drüber gesprochen wie es mit der Darkskalierung ausschaut. Ich mache immer für alles passende Darks weil es mir nicht viel Mühe bereitet. Er hingegen skaliert seine Darks immer. Wobei er sehr lange Integrationszeiten (30min) bei seinen Darks hat und dann runter skaliert. Er meint ich solle mir die Mühe sparen und es auch so machen. Ich habe aber nicht drüber nachgedacht das ich bei der Geschichte wieder Rauschen ins Dark einfüge, oder sehe ich das falsch? Wenn es so wäre würde ich bei meiner Methode bleiben. Wenn nicht wie skaliert man eigentlich die Darks in Theli?


Das macht schon Sinn so wie der Fabian das macht. Die Reskalierung ueber einen konstanten Faktor zur Anpassung der belichtungszeit fuehrt nicht zu einer Verstaerkung des Rauschens.
Im Gegenteil, das Rauschen wird vermindert, da runterskaliert wird. Die Methode ist aber dadurch begrenzt, dass gesaettigte Pixel nicht wieder hergestellt werden koennen. In so fern waeren Darks mit der gleichen Belichtungszeit wie die Lights zu bevorzugen.
In Theli brauchst du diesbzgl. nichts machen, die Reskalierung wird automatisch vorgenommen falls noetig. Da ich den BIAS-Wert aber nur aus dem Hintegrundlevel des Dark schaetze, funktioniert das wohl nur bei gekuehlten CCDs einigermassen gut. Fuer DSLRs (mit ihrem stark eingeschraenkten Dynamikbereich) wuerde ich auf jeden Fall empfehlen, die identische Belichtungszeit einzuhalten.

frasax hat geschrieben:PS: der letzte beitrag wird angezeigt als von Ruediger geschrieben aber mit Mischa unterschrieben? Ich glaube das hatten wir schonmal oder? Ist das ein Bug in der Software?


Nein, das war ich. Da hab ich mal wieder versehentlich auf "aendern" statt auf "zitieren gedrueckt". Tut mir sehr leid, Ruediger!

mischa

Re: Bestmögliches Zusammenspiel PixInsight <-> THELI

BeitragVerfasst: Montag 4. März 2013, 18:10
von ruediger
mischa hat geschrieben:Nein, das war ich. Da hab ich mal wieder versehentlich auf "aendern" statt auf "zitieren gedrueckt". Tut mir sehr leid, Ruediger!

Im verloren gegangenen Teil des Beitrags hatte ich noch ein paar Details zur VNG-Problematik in PixInsight erwähnt. So offensichtliche Fehler wie die isolierten roten Pixel treten nur in wenigen Szenarien auf, bei manchen Objektiven z.B. auch nur dann, wenn diese abgeblendet eingesetzt werden und Diffraktionsspikes erzeugen. Die Ursache ist vermutlich, dass beim Debayering temporäre negative Werte in Images abgelegt werden, die in der PI Class Library auf 0 geclippt werden. Interessanterweise werden z.B. nicht kalibrierte CR2 fehlerfrei debayered, aber das kalibrierte File (mit abgezogenem Bias und Werten näher bei 0) u.U. falsch.

Rüdiger