Hi Mischa,
danke für den Tip mit fitspolygon, sehr praktisch
Hi Steffen,
ich wollte Dir noch etwas Starthilfe für die Parametrisierung Deines Setups geben, bin gestern nicht mehr dazugekommen.
Am einfachsten geht's mit diesem
Online-Graphzeichner. Wenn Du folgende Funktion im Graphzeichner eingibt, siehst Du den Restfehler der Entzerrung eines idealen Fisheyes mit 10mm Brennweite an der 60D mit meiner Parametrisierung:
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3600*(tan(2*asin((x/57.3)/2))*57.3-(x + 1.23*10^-4 * x^3 + 3.15*10^-9 * x^5 + 8.1*10^-12 * x^7))
fisheye_graph.png
Für Dein Setup musst Du die 57.3 durch
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s / tan(s)
ersetzen, wobei s die Pixelscale in ° ist, also der Wert aus dem instrument.ini / 3600. Bei der 60D@10mm ist s = 89"/3600. Die weiteren Konstanten sind die Entzerrungsparameter, hier: LENSDISTORT=1.23e-4, LENSDISTORT5=3.15e-9 und LENSDISTORT7=8.1e-12.
Die x-Achse zeigt den Abstand zur Sensormitte in °, wenn Du den durch s teilst, hast Du Pixel. Diese Einheit hat nichts mit dem Bildwinkel zu tun, Scamp braucht das halt so. Bei der 60D meines Kollegen sind die halbe Höhe des Bildes 1732 Pixel, das wäre dann x=42.8°. Die halbe Länge sind 2601 Pixel bzw. 64.3°, die Ecken liegen bei 77.3° Radius.
Die y-Achse ist die Abweichung in ", also der gleichen Einheit wie der CROSSID_RADIUS. Da sieht man recht anschaulich, wo die Grenze des Entzerrungs-Polynoms erreicht ist: in der Bildhöhe ist's noch gut, die letzten 20% der Bildbreite muss man aber opfern.
Ich hab die Entzerrungsparameter durch Herumprobieren so hingedreht, dass ich innerhalb von ca. 200" Fehler bleibe, dann bleibt mit einem CROSSID_RADIUS von 900 noch genug Spielraum für Ungenauigkeiten bei der Bildmitten/Drehlagenbestimmung und für lokale Abweichungen der Linse vom idealen Fisheye. Ich hatte anfangs versucht, noch weiter zum Bildrand zu korrigieren und dafür mehr Amplitude der Überschwinger in Kauf zu nehmen, aber dann wird die Astrometrie sehr labil. Ich denke etwa 1/4 CROSSID_RADIUS als max. Abweichung ist ein passabler Startpunkt, wenn's klappt kannst ja später immernoch experimentieren und optimieren.
Wenn Du mit dem Graph zufrieden bist, kannst Du dann die Entzerrungparameter mit dem lensdistort.sh Skript aus
diesem Posting überprüfen. Die Abweichungen sollten dann nur noch wenige Pixel betragen, erst ausserhalb des Radius, bei dem der Graph nach oben schießt, sollten die Abweichungen dann wachsen (hier ca 55°, d.h. gut 2200 pixel).
Schließlich die Entzerrungparameter ins instrument.ini eintragen, Source-Kataloge extrahieren und die Astrometrie durchführen. Ich habe bei DISTORT_DEGREES beinhart 7 reingeschrieben, mit 5 waren in den Error-Plots noch deutliche Wellen zu sehen.
Ciao,
Wolfgang
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